7,5 cm Kampfwagenkanone 42 L/70 (75mm KwK L/70)
Tarnbezeichnung | Feldberg | |
Funktionsweise | halbautomatisch, Fallblockverschluss | |
Kaliber | 75 mm | |
Rohrlänge in Kaliber | 70 | Kaliberlänge = Rohrlänge geteilt durch Kaliber |
Rohrlänge in mm | 5225 mm | |
5535 mm | mit Mündungsbremse | |
Feuergeschwindigkeit | 6 Schuss/min | |
Schussweite im direkten Richten | 1100-1300 m | |
Höchstschussweite | 10000 m | |
Anzahl der Züge | 32 | |
Gewicht | Rohr, vollständig mit Verschluss und Mündungsbremse | etwa 1000 kg |
Geschütz, vollständig mit Panzerblende | etwa 2650 kg | |
Lebensdauer, Rohr | 2000-2400 Schuss | bei Verschuss der Panzergranate 40/42 800 Schuss |
Höhenrichtfeld | - 8° bis + 20° | |
Rücklauflänge |
400 mm | max. 430 mm |
Zieleinrichtung | Turmzielfernrohr 12 (binokular) | später Turmzielfernrohr 12 a (monokular) |
Preis je Waffe | 12 000,-- Reichsmark | |
Munitionsvorrat | Ausf. D und A | 79 Patronen |
Ausf. G | 82 Patronen | |
Befehlswagen Ausf. D und A | 64 Patronen | |
Befehlswagen Ausf. G | 64 Patronen |
Zahlenmäßig stellte die 7,5- cm- Kampfwagenkanone 40 L/ 48 bis zum Kriegsende das Rückgrat der deutschen Panzerbewaffnung dar (z.B. Panzer IV H). Mit einer Durchschlagleistung von 91 mm (108 mm) Panzerstahl auf 500 m Entfernung übertraf sie die 76,2 mm- Kanone des T 34 um 16 mm. Eine Bekämpfung des russischen Kontrahenten mit dieser Waffe war auf Entfernungen bis 1200 m sinnvoll. Die Frontpanzer des "Stalin"- Panzers, der 1944 in Erscheinung trat, konnte nicht mehr durchschlagen werden.
Am 18. Juli 1941 hatte die Firma Rheinmetall- Borsig in Düsseldorf den Auftrag erhalten, eine Kampfwagenkanone mit einer Durchschlagleistung von 140 mm Panzerstahl auf 1000 m Entfernung zu entwickeln. Schon Anfang 1942 wurde ein Versuchsrohr L/60 beschossen, dessen Leistungen an der unteren Grenze der von Heereswaffenamt geforderten Werte lagen. Daraufhin ist die Rohrlänge auf L/70 vergrößert worden. Daraus entstand nach langer Erprobung die 7,5- cm- Kampfwagenkanone 42 L/70, die für den Einbau in den neuentwickelten Panzerkampfwagen V (Sd. Kfz. 171) "Panther" vorgesehen war.
Die Serienfertigung sollte im Dezember 1942 mit vier Stück anlaufen. Davon war bis zum 7. Januar 1943 keine fertiggestellt, was mit Anlaufschwierigkeiten bei der Waffe und bei dem Turmzielfernrohr 12 (binokular) begründet wurde. Auch das Soll von 50 Geschützen im Januar 1943 ließ sich nicht erfüllen; 25 Stück verließen die Werkhallen. Im Mai 1943 wurden überhastet 324 "Panther" ausgeliefert, bei denen sich neben technischen Schwierigkeiten auch Probleme mit dem komplizierten binokularen Turmzielfernrohr 12 bemerkbar machten. Es ist später gegen das monoculare Turmzielfernrohr 12 a ausgetauscht worden.
1943 sind 1874 7,5- cm- Kampfwagenkanonen 42 L/70 und 1944/45 noch 4557 zur Auslieferung gekommen. Im August 1944 erreichte die Monatsproduktion mit 300 Stück ihren Höhepunkt.
Die bestechenden Leistungen der Kanone (124 mm bzw. 174 mm Panzerstahl auf 500 m Entfernung) waren mit einer Lebensdauer des Rohres von 2000, bei Verwendung der Panzergranate 40/42 von nur 800 Schuss erkauft. Zum Vergleich: Bei der 7,5- cm- Kampfwagenkanone 37 L/24 waren es 12-14000 Schuss gewesen. Allerdings ist die Fertigung der Hartkerngranate im Juli 1943 eingestellt worden. Der Grund dafür war akuter Wolframmangel, außerdem reichten die Leistungen der 7,5- cm Panzergranate 39/42 bis 1500 m völlig aus. Die Panzerung der T- 34, "Churchill" und "Sherman" konnten in diesem Bereich auch an den Frontflächen mit vernichtender Wirkung durchschlagen werden.
Dabei rechnete man auf 10 Schuss mit vier Treffern. Auf 500 m Entfernung ergab sich eine Trefferquote von 100%. Um die Leistungssteigerung deutlich zu machen soll an dieser Stelle der Blick zurück gehen, in den August 1942. In einem Erfahrungsbericht der 5. Panzerdivision wurde damals darüber geklagt, daß mit der 7,5- cm- Kampfwagenkanone 37 L/24 immerhin zwischen fünf und acht Schuss notwendig waren, um einen feindlichen Panzer abschießen zu können.
Schon im Januar 1943 kam das Merkblatt für die Munition der 7,5- cm- Kampfwagenkanone 42 und der 7,5- cm- Sturmkanone 42 (H.Dv. 481/55) und die dazugehörige Schusstafel (H.Dv.119/325) heraus.
Zu den wichtigsten Abarten der 7,5-cm-Kampfwagenkanone 42 L/70 gehörte die bereits erwähnte 7,5- cm- Sturmkanone 42 L/70, welche im Jagdpanzer IV (Sd. Kfz. 162/1 und 2) zum Einbau kam. 274 "Panther"- Türme sind mit Beton und mit Stahlunterbau in ortsfester Aufstellung von Panzerturm- Kompanien eingesetzt worden.
Für den Panzerkampfwagen V "Panther" (Sd. Kfz. 171), Ausf. F wurde bei Skoda in Pilsen die 7,5- cm- Kampfwagenkanone 44/1 L/70 entwickelt. Mit der "Saukopfblende" ergab sich ein Waffengewicht von 1920 kg.
Das Turmzielfernrohr 13 (monokular) konnte mit 2,5- und 6facher Vergrößerung verwendet werden. Wichtigste Neuerung war jedoch der Einbau eines stereoskopischen Entfernungsmessers, welcher dazu beitragen sollte, die Treffsicherheit bei Schießen auf Entfernungen über 2000 m zu verbessern.
Weiterhin ist die 7,5- cm- Kampfwagenkanone 44/2 L/70 mit einer mechanischen Ladeeinrichtung erprobt worden. Das Gewicht lag bei 3400 kg; davon wurden drei Stück gebaut.
7,5 cm Kampfwagenkanone 42 L/70 |
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Tarnbezeichnung |
Feldberg
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Funktionsweise |
halbautomatisch, Fallblockverschluss
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Kaliber |
75 mm
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Feuergeschwindigkeit |
6 Schuss/min
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Schussweite im direkten Richten |
1100-1300 m
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Höchstschussweite |
10000 m
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Rohrlänge in Kaliber |
70
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Kaliberlänge = Rohrlänge geteilt durch Kaliber
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Rohrlänge in mm |
5225 mm
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5535 mm
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mit Mündungsbremse
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Anzahl der Züge |
32
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Gewicht |
Rohr, vollständig mit Verschluss und Mündungsbremse
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etwa 1000 kg
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Geschütz, vollständig mit Panzerblende
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etwa 2650 kg
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Lebensdauer, Rohr |
2000-2400 Schuss
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bei Verschuss der Panzergranate 40/42 800 Schuss
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Höhenrichtfeld in Grad |
- 8° bis + 20°
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Rücklauflänge, normal |
400 mm
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Preis je Waffe |
12 000,-- Reichsmark
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Zieleinrichtung |
Turmzielfernrohr 12 (binokular)
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später Turmzielfernrohr 12 a (monokular)
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Munitionsvorrat | Ausf. D und A |
79 Patronen
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Ausf. G |
82 Patronen
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Befehlswagen Ausf. D und A |
64 Patronen
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Befehlswagen Ausf. G |
64 Patronen
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