Panther als Ersatz M10

Der Panther als Ersatz M10

 

Beim Ersatz M10 handelt es sich um eine der eigentümlichsten und unrühmlichsten Varianten des Panthers.
Eigentlich handelt es sich auch nicht um eine Panther-Variante, sonder um eine "Verkleidung" des normalen Panthers Ausführung G. Im Rahmen der Ardennen-Offensive 1944 sollte die Waffen-SS mit Teilen der Wehrmacht unter Otto Skorzeny hinter den amerikanischen Linien in Amerikanischen Uniformen, mit erbeuteten amerikanischen Fahrzeugen und Panzern unter den US-Truppen für Verwirrung sorgen. Der Name dieser Operation war "Greif". Da es insbesondere an erbeuteten amerikanischen Panzern mangelte wurden einige Sturmgeschütze und Panther mit Umbauten und Maskierungen versehen, um diese dem Erscheinungsbild gegnerischer Fahrzeuge anzupassen. Gekennzeichnet waren sie als Fahrzeuge 4, 5, 7, und 10 der "B"-Kompanie, 10th Armoured Regiment, 5th Armoured Division. Über die Kennzeichnung des fünften Panthers ist mir nichts bekannt.

Dies ist die Idee, die hinter dem Panther-Umbau zum Ersatz M10 steckt. Insgesamt sollen 5 Fahrzeuge der Panzerbrigade 150 so "umgerüstet" worden sein. Diese Panzerbrigade rekrutierte sich aus dem Personal der 4. Kompanie der I. /Pz.Rgt. 11. Dieser, nun Pz.Kp. z.b.V. Dreier (manchmal auch Dreyer zu lesen) benannten Kompanie wurde am 18.11.44 fünf neue Panther aus dem Heereszeugamt zugewiesen, welche im November/Dezember 1944 in Grafenwöhr umgerüstet wurden. Dazu wurde neben der Anbringung einer Blechverkleidung auch die Kommandantenluke entfernt und ein Scherenfernrohr installiert. Auch das Geschützrohr soll einen Stahlblechüberzug erhalten haben, ist aber auf den Bildern nicht zu erkennen.


Die Ganze Operation flog sehr schnell auf und alle Ersatz M10 wurden zerstört. Sie wurden in einer Angriffsaktion für die sie nicht gedacht waren "verheizt". Dies geschah am 21. Dezember 1944 an der Strasse von Stavelot nach Malmedy und auf der gegnerischen Seite standen ihnen Teile des120th Inf. Rgt., des 823rd T.D. Bn und des 291st Eng Bn. gegenüber. Bei den Gefechtshandlungen wurden die amerikanischen Kennzeichnungen der Panther übrigens mit Zeltbahnen und Planen abgedeckt.
Aber der Erfolg war dennoch anfänglich gegeben. So soll es in den Anfangstagen immer wieder dazu gekommen sein, dass sich amerikanische Soldaten gegenseitig gefangengenommen haben, weil sie dachten, es wären deutsche Landser in US-Uniformen.
Der unrühmliche Teil der Aktion: sie war völkerrechtswidrig! (Verwendung gegnerischer Hoheitsabzeichen)

 

hier im Modell

 

Quellen: siehe Bücher + Michael Schadewitz, Panzerregiment 11 / Panzerabteilung 65 1937 - 1945, Schmidt-Verlag, Lünen

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