Pz.Abt. Stahnsdorf II

Kurzchronik der Pz.Abt. Stahnsdorf II (Heerestruppe)

© Martin Block

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1945
1.2.1945
Befehl zur kurzfristigen Aufstellung der Pz.Abt. Stahnsdorf II bei Pz.Aufkl.Ers.u.Ausb.Abt. 4 in  
Stahnsdorf. Gliederung: Stab Pz.Abt.
1 Pz.Kp. zu 19 Pz.Kpfw. Panther [ehem. 2./Pz.Rgt. 1]
2 Stu.Gesch.Kpn. zu je 14 Stu.Gesch.
1 Pz.Werkst.Zug
Aufstellungsendtag: 1.2.1945 12.00 Uhr
[Anm.: D.h. die Aufstellung hatte innerhalb nur innerhalb weniger Stunden zu erfolgen, denn der Befehl trägt den Zeitstempel 04.50 Uhr!
Nach einem von der Org.Abt. angefertigten Gliederungsbild sollte die 1./Pz.Abt. Stahnsdorf II die
Panther-Kompanie sein. Da aber bisher weder der Umbenennungsbefehl für die ehem. 2./Pz.Rgt. 1 noch eine Ist-Gliederung der Abteilung gefunden werden konnte, kann dies noch nicht mit absoluter Sicherheit bestätig werden. Auch in der Kompanie-Chronik der 2./Pz.Rgt. 1 findet sich kein eindeutiger Hinweis.]
1.2.1945
Von einem H.Za. werden 19 Panther für die Pz.Abt. Stahnsdorf II abtransportiert.
3.2.1945
Von einem H.Za. werden 29 StuG III Ausf. G für die Pz.Abt. Stahnsdorf II abtransportiert.
12.2.1945
OKH/GenStdH/Op.Abt. befiehlt sofortige Zuführung der Pz.Abt. Stahnsdorf II aus Ahrensfelde zur H.Gr. Mitte nach Forst (Lausitz). Die Abteilung ist auf Befehl des Führers der Pol.Brig. Wirth (später 35. SS- Pol.Gren.Div.) zu unterstellen (nicht kriegsgliederungsmäßig).
14.2.1945
Notiz der Op.Abt. I über den Stand der Zuführungen von Pz.-, Stu.Gesch.- und s.Pak-Verbänden zur 4. Pz.Armee :
Pz.Abt. Stahnsdorf 2: für Pol.Brig. Wirth
Gliederung: 1 Pz.Kp. mit 19 Pz. V
2 Stu.Gesch.Kpn. mit insges. 28 StuG
Abfahrtsort: Ahrensfelde bei Berlin, 5 Züge
Stand 19.00 Uhr: Sämtliche Züge in Forst eingetroffen, dort Schwierigkeiten für
E-Trsp. zur Weiterleitung über Guben, 4. Pz.Armee zieht Abteilung unmittelbar heran.
15.2.1945

Erster Kampfeinsatz der Pz.Abt. Stahnsdorf II im Raum Guben. Nähere Details dazu sind nicht bekannt.
Die Kompaniechronik der ehem. 2./Pz.Rgt. 1 berichtet jedoch von 2 Gefallenen.
Die 35. SS-Pol.Gren.Div. hat jetzt Stellung ab Guben entlang der Neisse bis zur Einmündung in die Oder bezogen. Dieser Frontabschnitt wird bis zum 22./23.4.1945 gehalten. Die Division dem XXXX. Pz.K. (Pz.A.O.K. 4/H.Gr. Mitte) unterstellt.

20.2.1945
Die Pz.Abt.Stahnsdorf II wird aus dem Einsatz gezogen und zieht im Raum Saspow nordostwärts von Cottbus unter. An der Front herrscht relative Ruhe.
Anf. März 1945
Laut Kompaniechronik der ehem. 2./Pz.Rgt. 1 findet Anfang März ein weiterer Kampfeinsatz der Panther- Kompanie statt, es werden jedoch keine weiteren Details dazu angegeben. Bis Mitte April beschränkten sich die Aktivitäten der Abteilung dann auf gelegentliche Sicherungsaufgaben. Laut den persönlichen Aufzeichnungen des Kp.Feldwebels der ehem. 2./Pz.Rgt. 1 bleiben die Trossteile der Panther-Kompanie bis zum 19.4.1945 in Saspow.
15.3.1945
Die Pz.Abt. Stahnsdorf II (H.Gr. Mitte, Pz.A.O.K. 4) meldet einen Bestand von 13 Panthern (9 einsatzbereit) und 18 StuG III (14 einsatzbereit).
20.3.1945
Von einem H.Za. wird 1 Bergepanther für die Pz.Abt. Stahnsdorf II abtransportiert.
5.4.1945
Die Pz.Abt. Stahnsdorf II (H.Gr. Mitte, Pz.A.O.K. 4) meldet einen Bestand von 13 Panthern (12 einsatzbereit) und 18 StuG III (17 einsatzbereit). Anfang April wird das Gen.Kdo. XXXX. Pz.K. vom Pz.A.O.K. 4 abgezogen. Teile des Korps, darunter die 35. Pol.Gren.Div. treten zum V. A.K.
15.4.1945
Die Pz.Abt. Stahnsdorf II (H.Gr. Mitte, Pz.A.O.K. 4, V. A.K.) meldet einen Bestand von 13 Panthern (12 einsatzbereit) und 18 StuG III (17 einsatzbereit).
16.4.1945
Beginn der russischen Großoffensive auf Berlin. Der Abschnitt des V. A.K. entlang der Neisse von Guben bis zur Einmündung in die Oder bleibt jedoch bis zum 22.4.1945 von direkten Großangriffen verschont.
19.4.1945
Trossteile der Panther-Kompanie verlegen nach Fehrow am Ostrand des Spreewaldes.
20.4.1945
Das V. A.K. wird dem A.O.K. 9/H.Gr. Weichsel unterstellt.
21.4.1945
Teile der 35. Pol.Gren.Div. werden zum Schutz der Südflanke der 9. Armee in den Raum Lübben verlegt. Es ist nicht klar ob die Pz.Abt. Stahnsdorf II ebenfalls verlegt wird oder noch mit dem Rest der Division in den Stellungen an der Neisse verbleibt.
22.4.1945
Russische Einheiten bilden im Abschnitt der 35. SS-Pol.Gren.Div. ca. 10 km nördlich von Guben bei
Groß Bressen einen Brückenkopf. Die Division wird in schwere Abwehrkämpfe verwickelt. Die Trossteile der Panther-Kompanie verlegen nach Drachhausen.
23.4.1945
Der Kessel um die 9. Armee beginnt sich zu schließen. Das V. A.K. erhält den Befehl zum Rückzug von der bisher gehaltenen Front an der Neisse in der Nacht 23./24.4. und zur Übernahme der Südfront des Kessels von Königs-Wusterhausen bis Burg. Die Kompanie-Chronik der ehem. 2./Pz.Rgt. 1 berichtet, dass der Kp.Chef Oblt. v. d. Osten die Panther-Kompanie an diesem Tage praktisch auflöst. Die Männer sollen sich auf eigene Faust nach Westen durchschlagen. Es ist zwar auch von der Sprengung der Panther die Rede, allerdings müssen noch einige weiter im Einsatz geblieben sein, denn …
25.4.1945
… auf der Lagekarte H.Gr. Weichsel der OKH/GenStdH/Op.Abt. III mit Stand vom 25.4.1945 abends ist die Pz.Abt. Stahnsdorf II im Kessel von Halbe beim A.O.K. 9, V. A.K. im Abschnitt der 35. SS-Pol.-Gren.-Div. westlich von Lübben mit noch ca. 3 Panthern und mindestens 10 StuG (kaum lesbar) eingezeichnet.
Über die weiteren Einsätze der wenigen verbliebenen Panzer gibt es keine Aufzeichnungen mehr. Sie gehen in den folgenden Tagen entweder während der Ausbruchskämpfe des V. A.K. durch Feindeinwirkung verloren oder werden gesprengt. Der überwiegende Teil  der wenigen Überlebenden der Pz.Abt. Stahnsdorf II gerät in russische Kriegsgefangenschaft. Nur wenige, darunter der Kp.Chef, der Panther-Kp., schaffen es über die Elbe nach Westen zu entkommen.

Die Panther der Pz.Abt. Stahnsdorf II

Eindeutig zuzuordnende Fotos von Panthern der Abteilung sind dem Autor nicht bekannt. Gemäß dem Zeitpunkt der Auslieferung an die Truppe sollte es sich bei allen 19 Panthern jedoch um in der 2. Januarhälfte 1945 fertiggestellte Ausf. G ohne Zimmerit-Beschichtung gehandelt haben.


Quellen:

  • BA-MA Freiburg i. Br., diverse Unterlagen aus dem Bestand RH 10 Gen.Insp.d.Pz.Tr.
  • NARA Washington, diverse Mikrofilme aus den Beständen T78 (OKH), T311 (Heeresgruppen) u. a.
  • T. L. Jentz, Panzertruppen Vol. 2, Atglen 1996
  • H. Kersch, 2. Kp./Pz.Rgt. 1, Eigenverlag o.J.
  • R. Michaelis, Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS, Erlangen 1995
  • W. Tieke, Das Ende zwischen Oder und Elbe, Stuttgart 1995


Panthertruppenteile - Übersicht

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