Der Tamiya Bausatz des Panther Ausf. G in 1:48 ist die logische Fortsetzung der mittlerweile auch nicht mehr ganz neuen Strategie der Japaner, sich in diesem Maßstab als Branchenprimus zu etablieren. Wie bei den bereits erschienenen Modellen in 1:48 bedient sich Tamiya der bereits vorhandenen 1:35 Modelle (in diesem Fall #35176) und skaliert diese auf den kleineren Maßstab, was in den meisten Fällen zu der gewohnten Detailfülle der 1:35er Modelle führt – allerdings auch mit einigen Abstrichen, was in den folgenden Zeilen genauer beschrieben werden soll.
Der Bausatz besteht aus knapp 180 Einzelteilen in Plastik und der Metallwanne, deren Sinn oder Unsinn sich mir immer noch nicht erschlossen hat. Er ermöglicht es eine mittlere oder späte G Version des Panthers zu bauen, da die frühe und späte Kanonenblende beiliegen, die erhöhte Belüftung der Kampfraumheizung, unterschiedliche Auspuffanlagen sowie einige kleinere Details, die die beiden G Versionen unterschieden.
Der signifikanteste Unterschied zu den großen Brüdern in 1:35 ist die Kette, die Teils in Segmenten und Einzelkettengliedern beiliegt. Diese sind zwar sehr schön zu verarbeiten, allerdings haben sie auch etliche Auswurfstellen, die verspachtelt werden sollten. Der Eindruck der Unterwanne ist eher durchschnittlich, zu viele Details wurden hier vereinfacht oder fehlen komplett. Auf der Oberwanne fallen die angegossenen Handgriffe am ehesten negativ auf, sie sollten komplett entfernt und durch Eigenbauten aus Draht ersetzt werden. Die vorderen Kettenabdeckungen sind viel zu dick, genau wie die seitliche Zusatzpanzerung, die an einem Stück geliefert wird. Hier bietet es sich an, zumindest die vorderen Kanten abzufeilen oder dass man die Seitenpanzerung in einzelne Segmente zerschneidet und ebenfalls bearbeitet. Die Werkzeughalterung ist ebenfalls sehr rudimentär und viel zu dick. Zwischenzeitlich gibt es ja auch einige PE Sets auf dem Markt, zum Beispiel von Hauler, die gute Alternativen dazu darstellen. Insbesondere die Lüftergitter dieser Sets sind sehr zu empfehlen und eigentlich unumgänglich, will man ein realistisch anmutendes Modell herstellen.
Der Turm ist weitestgehend gut detailliert, allerdings fehlen auch hier die Periskope, die allerdings auch aus Plastikkarte zumindest angedeutet werden können. Was sicherlich von Vorteil gewesen wäre, wenn Tamiya die KWK als ein Teil gegossen hätte, was die Arbeit an dem traditionellen Spalt erspart hätte. Wobei es wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit ist, bis die ersten gedrehten Rohre in diesem Maßstab erhältlich sein werden.
Die Decals bieten Möglichkeiten für vier Fahrezeuge:
- Späte Ausführung, 9. Pz.Div. Nr. 301
- Späte Ausführung, 9. Pz.Div. Nr. 302
- Mittlere Ausführung, 12. Pz.Div. Nr. 126
- Mittlere Ausführung, 1.Pz.Div. Nr. 122
Insgesamt ist der Panther G in zu 1/48 ein empfehlenswertes Modell, das mit den entsprechenden Zurüstsätzen und ein klein wenig Mehraufwand durchaus zu einem detaillierten und sehr ansprechenden Modell führen kann. Ganz abgesehen davon machen die kleinen Biester auch Spaß, weil sie überschaubare Projekte sind, die man auch mal an einem Wochenende vollenden kann.
Bild 01: Die Winkelspiegel können durch Plastikkarte hergestellt werden.
Bild 02: Die Haltegriffe sollten durch Eigenbauten aus Draht ersetzt werden.
Bild 03: Schweißnähte lassen sich auch in diesem Maßstab mit Milliput darstellen.
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