Kurzchronik der II./Pz.Rgt. 4 (13. Pz.Div.)
Stand: 4.8.2010 (Fertig bis Anf Nov. 1944)
© Martin Block
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ab. 20.8.1944 | Im Zuge der am 20.8.1944 einsetzenden sowjetischen Großoffensive gegen die deutsche H.Gr. Südukraine erleidet die 13. Pz.Div. bei den Rückzugskämpfen in Rumänien schwerste Verluste an Menschen und Material. Die einzige Panzer-Abteilung der Division, die II./Pz.Rgt. 4, verliert zwar innerhalb kurzer Zeit die Masse ihrer Pzkpfw. IV, bleibt aber personell noch zu rund 75% intakt. | |
16.9.1944 | OKH/GenStdH/Org./Op.Abt. befiehlt die Zuführung der Pz.Brig. 110 'Feldherrnhalle' nach beendeter Aufstellung (voraussichtlich 25.9.1944) zur H.Gr. Südukraine zur Eingliederung in die 13. Pz.Div. Die Pz.Abt. 2110 der Brigade ist mit der II./Pz.Rgt. 4 der 13. Pz.Div. zu einer gemischten Pz.Abt. zu 2 Kp. zu je 17 Pz. IV und zu 2 Kp. zu je 17 Pz. V zu gliedern. Die Gliederung des Pz.Gren.Btl. 2110 der Pz.Brig. 110 ist beizubehalten. |
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22.9.1944 | Eintrag im KTB H.Gr. Südukraine: Die Entwicklung der Lage bei Arad und das Absinken der Gefechtsstärken der Divisionen durch die ständigen Kämpfe der letzten Wochen veranlassen die H.Gr., in einem um 17.10 Uhr herausgehenden Fernschreiben bei der Op.Abt. die sofortige Zuführung der Pz.Brig. 110 zu beantragen, um sie in den Raum Grosswardein in die 13. Pz.Div. einzugliedern. | |
23.9.1944 | Eintrag im KTB H.Gr. Südukraine: Hinsichtlich der Auffrischung der 13. Pz.Div. befiehlt die H.Gr. um 14.45 Uhr in einem Fernschreiben an die Armeegruppe Fretter Pico, die 8. Armee u.a. die Verlegung der Division aus ihrem augenblicklichen Auffrischungsraum in die Gegend von Großwardein. Dort soll ihr die Pz.Brig. 110 zur Eingliederung zugeführt werden. Aus der Durchführung des Befehls wird jedoch nichts, denn der Chef d.Gen.St. befiehlt in einem Funkspruch mit dem Oberbefehlshaber um 23.00 Uhr, dass mit Rücksicht auf die Haltung Ungarns die 13. Pz.Div. sofort in den Raum südostw. Budapest verlegt werden soll, damit die Pz.Brig. 110 dort in sie eingegliedert werden kann. | |
24.9.1944 | Eintrag im KTB H.Gr. Süd (bisher H.Gr. Südukraine): Am frühen Morgen geht durch Fernschreiben im Anschluss an das Ferngespräch in der vergangenen Nacht zwischen dem Chef d.Gen.St.d.H. und dem Oberbefehlshaber [der H.Gr.] der Befehl der Op.Abt. ein, dass auf Befehl des Führers alle im Bereich der H.Gr. befindlichen Teile der 13. Pz.Div. unverzüglich in den Raum Budapest in Marsch zu setzen sind. Die 13. Pz.Div. soll südostwärts von Budapest mit der Pz.Brig. 110 verschmolzen werden. | |
25.9.1944 |
Eintrag im KTB H.Gr. Süd: Um 22.50 Uhr geht durch Fernschreiben ein Befehl über die Unterstellung der Pz.Brig. 110 unter die 13. Pz.Div. mit ihrem Eintreffen in dem Unterkunftsraum der Division ein. | |
27.9.1944 | Eintrag im KTB H.Gr. Süd: ... Armeegruppe Fretter Pico: Gruppe Gradl (Reste 13. Pz.Div.) aus der Front herausgelöst und (nach Örkeny) in Marsch gesetzt. ... In einem in der Nacht eingehenden Fernschreiben der Op.Abt. wird bestimmt, dass für die Verschmelzung der Pz.Brig. 110 und der 13. Pz.Div. sowie für die Auffrischung die H.Gr. Süd verantwortlich ist. | |
28.9.1944 | Durch OKH/GenStdH/Org.Abt. wird befohlen, von der 13. Pz.Div. unverzüglich den Div.Stab, eine Werkstatt-Kp. und die fahrzeuglosen, ausgebildeten Panzer- und SPW-Fahrer in den Raum der Pz.Brig. 110 südöstl. Budapest vorauszubefördern. | |
1.10.1944 | Eintrag in Tagesmeldung H.Gr. Süd: Insgesamt 6 E-Transporte von 13. Pz.Div. abgefahren. Landmarschteile haben mit Anfang Zielort erreicht. | |
Die II./Pz.Rgt. 4 gibt 1 Bef.Pz. IV und 7 Pz. IV an die II./Pz.Rgt. 23 (23. Pz.Div.) ab. Laut Zustandsbericht vom 1.10.1944 verfügt das Pz.Rgt. 4 danach noch über folgende einsatzbereite Panzer: - Stb. Pz.Rgt. 4 mit Stbs.Kp. [1 Bef.Pz. III] - Stb. II./Pz.Rgt. 4 mit Stbs.Kp. [1 Bef.Pz. III] - 5. Kp. [zur Auffrischung ins Heimatkriegsgebiet verlegt] - 6. Kp. [keine Panzer] - 7. Kp. [keine Panzer] - 8. Kp. [keine Panzer] - Versorg.Kp. - Pz.Werkst.Kp. |
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2.10.1944 | Eintrag in Tagesmeldung H.Gr.Süd: Von 13. Pz.Div. 8 Transporte nach Örkény abgefahren, 9. (letzter) Zug in Beladung. | |
In den folgenden Tagen wird die Pz.Brig. 110 im Raum Örkény in die schwer angeschlagene 13. Pz.Div. eingegliedert, um diese wieder aufzufrischen. Pz.Brig.Stab 110 und Pz.Gren.Btl. 2110 bilden Stab und I.(gp.)/Pz.Gren.Rgt. 66, Pz.Abt. 2110 wird neue II./Pz.Rgt. 4 und die Pz.Pi.Kp. 2110 wird neue 3.(gp.)/Pz.Pi.Btl. 4. Die Gr.Kw.Kol. 2110 und der Pz.Werkst.Zug 2110 (3 Bergepz. Panther) gehen in den Div.Nachschub-Tr. 13 und in der Pz.Werkst.Kp. des Pz.Rgt. 4 auf. Mit erfolgter Eingliederung in die 13. Pz.Div. gilt die Pz.Brig. 110 'Feldherrnhalle' als aufgelöst. Obwohl laut Befehl OKH/GenStdH/Org./Op.Abt. vom 16.9.1944 mit Eingliederung der Pz.Abt. 2110 [36 Pzkpfw. V Panther Ausf. G und 11 Pz. IV/70(V)] und den noch vorhandenen Teilen der II./Pz.Rgt. 4 in nur eine Pz.Abt. mit 2 Pz. IV- und 2 Pz. V-Kompanien zu je 17 Pzkpfw. zusammengefasst werden soll, wird dies so nicht durchgeführt. Die 13. Pz.Div. beabsichtigt das Pz.Rgt. 4 in eine neue II.(Panther) Abt. (ehem. Pz.Abt. 2110) und eine neue III.(Pz. IV) Abt. (ehem. alte II./Pz.Rgt. 4) zu gliedern. Mangels Zuführung neuer Pz. IV bleibt die neue II./Pz.Rgt. 4 letztendlich aber die einzige Pz.Abt. der 13. Pz.Div. (vgl. Gliederungen vom 1.11. und 1.12.1944). |
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6.10.1944 | Beginn einer neuen Offensive der 2. ukrainischen Front in der ungarischen Tiefebene. Die H.Gr. Süd gerät in eine sehr kritische Lage. Auf dem Südflügel droht ein feindlicher Durchbruch auf Budapest und durch den Stoß nach Norden das Abschnüren der Masse der Heeresgruppe. | |
7.10.1944 | Um der entstandenen Situation zu begegnen, muss die 13. Pz.Div. ihre Wiederaufstellung vorzeitig abbrechen. In den Abendstunden erfolgt die Alarmierung der Division und der Befehl zur Verlegung in den Raum ostwärts Szolnok wo sie dem III. Pz.Korps (AOK 6, Armeegruppe Fretter Pico) unterstellt wird. Bereits um Mitternacht setzen sich beschleunigt die Pz.Aufkl.Abt. 13, die II./Pz.Rgt. 4 und das I.(gp.)/Pz.Gren.Rgt. 66 dorthin in Marsch. | |
8.10.1944 | Sicherungen der im Aufmarsch um Szolnok befindlichen 13. Pz.Div. wehren sowjetische Angriffe mit Panzern gegen Törökszentmiklos und Kisujszallas ab. Püspökladany und Hajduszoboszlo müssen von den dort in aller Eile zusammengezogenen Kampfgruppen nach hartem Kampf aufgegeben werden. Gegen Abend gehen gegnerische Truppen beiderseits Püspökladany mit einigen Panzern nach Norden über Nadudvar vor und erreichen die von Debrecen nach Nordwesten auf Balmazujvaros führende Straße. |
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9.10.1944 | Am Mittag tritt die 13. Pz.Div. aus dem Raum Madarasz zum Angriff gegen Karcag an. Der Ort wird nach heftigem Kampf genommen. Die Division stößt weiter Püspökladany vor, bleibt aber auf halbem Weg zwischen Karcag und Püspökladany zunächst liegen. |
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10.10.1944 | Am frühen Morgen gelingt südostwärts von Püspökladany die Schließung der Lücke zwischen der 1. und 13. Pz.Div.. Dadurch sind das sowjetische 4. Garde-Kavallerie-Korps und 9. Mechanisierte Korps im Raum Debrecen vorübergehend von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten. Der Gegner versucht noch am selben Tag in heftigen Angriffen die neu gebildete Front zu durchbrechen. Die Angriffe werden zunächst alle abgewiesen. |
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11.10.1944 | Der Gegner greift die Front der 13. Pz.Div. den ganzen Tag über mit starken Kräften, Schwerpunkt bei Karcag, an und drängt die dort stehenden Kräfte bis halbwegs Karcag - Püspökladany zurück. Bataillons- bis regimentsstarke Angriffe beiderseits Bihar Udvari, unterstützt durch einzelne Panzer und starke Artillerie, führen zu einem vorübergehenden Einbruch, der durch Einsatz der gep. Teile der 13. Pz.Div. unter hohen Feindverlusten, aber auch erheblichen eigenen Ausfällen, bereinigt werden kann. |
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12.10.1944 | Der Gegner greift von Südwesten, mit Teilen auch nördl. umfassend, den ganzen Tag über den Abschnitt der 13. Pz.Div. und der 1. Pz.Div. an. Ihm gelingen Einbrüche in Püspökladany und Biharnagybajom, während Bihar Udvari ganz verloren geht. |
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13.10.1944 | 13. Pz.Div. kann zunächst alle Feindangriffe gegen Brücke 8 km nordostw. Karcag abweisen und steht weiterhin in der Abwehr starker laufender Angriffe auf Bahnhofsgelände Püspökladany. Im Laufe des Tages muss das Bahnhofsgelände jedoch nach erbitterten Kämpfen aufgegeben werden. Gegen Nadudvar geführte Feindangriffe werden abgewiesen. |
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14.10.1945 | 13. Pz.Div. dringt mit einer Stoßgruppe nach Südwesten bis zum Bachübergang 7 km südwestl. Nadudvar vor. Von Westen, Südwesten und Süden mit Panzern unterstützte regimentsstarke gegnerische Angriffe gegen Kaba wurden in harten Kämpfen abgewiesen. |
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16.10.1944 | Angriff der 13. Pz.Div. aus Nadudvar nach Südosten in Richtung Kaba trifft 1 km nordwestl. Kaba auf starken Feindwiderstand und bleibt liegen. |
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17.-24.10.1944 | Rückzugsgefechte über Balmaz-Ujvaros (17.-19.10.) Hajduböszörmeny, Hajdunanas und Hajdudorog (20./21.10.) bis in den Raum Polgar ca. 160 km ostnordöstl. von Budapest. Dort werden die Stellungen zunächst gehalten. |
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31.10./1.11.1944 | Die 13. Pz.Div. wird herausgezogen und verlegt in den Raum Kiskunlaczhaza - Bugyi 25 - 30 km südl. Budapest. |
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1.11.1944 | Gliederung Pz.Rgt. 4 laut Zustandsbericht 13. Pz.Div. (Nur Anzahl der einsatzbereiten Pz. angegeben!) Stab Pz.Rgt. 4 u. Stabskp. [1 Bef.Pz. III] Stab II./Pz.Rgt. 4 u. Stabskp. [1 Bef.Pz. III, 1 Bef.Pz. IV] Pz.Jg.Kp. [keine einsatzbereiten Pz. IV/70] 5. Kp. [Pers.Einh.] 6.(Pz. V) Kp. [keine einsatzbereiten Pz. V] 7. Kp. [Pers.Einh.] 8.(Pz. IV) Kp. [2 Pz. V, 2 Fla-Pz. IV, 1 Pz.Bef.Wg. III] 9. Kp. [zur Auffr. ins Heimatkriegsgebiet verlegt] 10. Kp. [zur Auffr. ins Heimatkriegsgebiet verlegt] Versorg.Kp. II Pz.Werkst.Kp. Laut zugehöriger materieller Lage befinden sich außerdem 1 Pz. III, 0 Pz. IV, 9 Pz. V in kurzfristiger Instandsetzung (bis 3 Wochen). Angaben zum Ist-Bestand können an dieser Stelle nicht gemacht werden, da möglicherweise noch in langfristiger Instandsetzung befindliche Panzer in Zustandsberichten in der Regel nicht mit aufgeführt werden. [Anm.: Die 'alte' II./Pz.Rgt. 4 und die Pz.Abt. 2110 sind demnach zunächst zu einer verstärkten Abteilung mit 6 Pz.Kpn. und 1 Pz.Jg.Kp. zusammengefasst. worden. Interessant ist, dass die wenigen noch einsatzbereiten Panther und Flak-Pz. IV zeitweise in der zur 'alten' II./Pz.Rgt. 4 gehörenden 8.(Pz. IV) Kp. zusammengefasst worden sind. Angaben zu den Pz. IV/70(V) der ehem. 4./Pz.Abt. 2110 fehlen völlig. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass sich z. Zt. alle in langfrstiger Instandsetzung befinden.] |
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3.11.1944 | Während der Nacht 2./3.11.1944 durchbrechen sowjetische Einheiten aus dem Raum Ocsa - Alsonemedi die Brückenkopfstellung Budapest und nehmen Vecses und Üllö. Gepanzerte Gruppe der 13. Pz.Div. aus II./Pz.Rgt. 4 und I.(gep.)/Pz.Gren.Rgt. 66 dringt am 3.11.1944 im Gegenangriff aus Soroksarpeteri 3 km nach Südosten vor, wo der Angriff infolge starken Pz.- und Flakfeuers aus der Westflanke zunächst liegenbleibt. Ein Angriff der Pz.Gren.Div. Feldherrnhalle führt schließlich zur Rückeroberung von Vecses. | |
4.11.1944 | Mit starker Pz.-Unterstützung gelingt den Sowjets im Laufe des Tages erneut ein Einbruch in den Südteil von Vecses. Ein in den Nachmittagsstunden angesetzter Gegenangriff einer gep. Gruppe aus Teilen 13. Pz.Div. und Teilen Pz.Gren.Div. Feldherrnhalle kann den Gegner bis zum 5.11.1944 zum größten Teil wieder aus Vecses herausdrängen. |
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Am Abend des 4.11.1944 sind beim Pz.Rgt. 4 einsatzbereit: 4 Pz. IV/70(V) u. Flakpz. IV, 5 Pz. V | ||
6.11.1944 | Durch Teile der 1. Pz.Div. verstärkte 13. Pz.Div. tritt auss dem Raum Monor zum Angriff an kann in Vasad einzudringen. Die Division verfügt an diesem Tag noch über insgesamt: | |
1 Pz. III, 2 Bef.Pz. III, 1 Pz. IV, 1 Bef.Pz. IV, 3 Flakpz. IV (3,7 cm), 1 Art.Beob.Pz. IV, 14 Pz. V, 2 Bef.Pz. V, 1 Bergepz. V, 4 Pz. IV/70(V) | ||
Davon sind einsatzbereit: | ||
1 Bef.Pz. IV, 2 Flakpz. IV (3,7 cm), 1 Art.Beob.Pz. IV, 2 Pz. V, 1 Bergepz. V, 3 Pz. IV/70(V) | ||
Demnach sind seit Anfang Oktober 20 Pz. V u. Bef.Pz. V sowie 7 Pz. IV/70(V) der ehem. Pz.Abt. 2110 total ausgefallen. | ||
Wird fortgesetzt ... |